Tja, theoretisch hätte ich ja jetzt Wireless-Lan, aber leider passt der Netzwerkschlüssel nicht bzw. ist scheinbar der Laptop meines Mitbewohners H. ausgeschalten, deswegen gibt’s jetzt neoffline vorgetippt eine Zusammenfassung des ersten Tages des
’New Lives’:
Schon vorweg, das wird
laaaaaaaaang!!!
Tag 1:
Los gings um 5 uhr mit aufstehen, Cafe trinken, Nerven behalten und einer Autofahrt um ca. 6:30 nach Bratislava. Also, reisen mit Ryanair ist definitiv ein Erlebnis:
15kg Gepäck waren vorgeschrieben, moi legte ganze 19,8 kg auf die Wagge. Die (fast) perfekte Imitation von Jonny Depp (*lechzs*) erklärte mir das ich das was in mir unbekannter Währung zahlen musste bzw. mit Visa. Auf mein bereitwilliges Zücken meiner Kreditkarte schmunzelte er und verwies mich auf einen Schalter weiter hinten. Also Schulden beglichen, und endlich eingecheckt.
Nun auf einem Flug nach London Stansted kann man sehr wahrscheinlich mit der Anwesenheit von Briten rechnen, und in der Tat die fanden mich auch gleich ‚charming’ und so wurde mir gleich mal der Unterschied zwischen Cambridge und Oxford erklärt:
Bitte stellen sie sich folgende Stelle in hübschen british english vor:
“Cambridge is a University with a Town around it, whereas Oxford is a Town with a University“, wiedermal was gelernt.
Ich lass den Flug (mit nach Bier riechenden Slowaken neben mir) und das herumwurschteln durch Standsted und die Busfahrt nach Cambridge aus.
Angekommen in der Stadt in der ich die künftigen Jahre meines Lebens verbringen soll, musste ich leider nach ca. 10m feststellen das ein 20kg schwerer Koffer und ein 12kg schwerer Trolley gezogen nicht nur die Bewegungsfreiheit einschränken, sondern auch beinahe die Arme aus dem Kugelgelenken reißen. Nichtsdestotrotz, moi ist ja kein Mädchen, und so besorgte ich mir mein erstes Britisches Sandwich bei
EAT (vielleicht löhnen die mir ja noch was wenn ich Werbung mach). Dann gabs den ersten Anruf beim Herrn R (zukünftiger Mitbewohner), der mir Angeboten hat mich irgendwo (Hilfe!!!) in der Stadt aufzuklauben. R. ganz ruhig erklärte einer völlig überdrehten Fr. A (
ähm, this is *piep* speaking. I am here. Petty Court. Cambridge Center…) das er sich so um 14 uhr bei mir melden wird und wir uns nen Treffpunkt ausmachen. Tja, schön dachte ich mir, und wie soll ich den finden? Da gabs nur eines ein Stadtplan musste her. Und da, wie gerufen lachte mich das Schild “Tourist Information“ an. Nun lange rede kurzer Sinn, habe nen Stadtplan ergattert und wurde bei einem der Wahrzeichen von Cambridge der Kings College Chapel
(very eindrucksvoll) aufgegabelt. Herr R., ganz Gentleman, nahm mir die Koffer ab und dann gings los. Er erklärte mir dann, dass er sogar ein Fahrrad für mich hätte das ich benutzen könnte (aber dazu später). Wir machten auch gleich nen kurzen Abstecher nach Addenbrooks, das ist der Ort an dem ich ab 8. Jänner meine Seele und meine Arbeitskraft verkaufen werde.
Nächster Programmpunkt, das neue Haus: es ist typisch British. Hätten nicht alle Häuser noch den Hauch einer Individualität mittels eines jeweils unterschiedlich lackierten Garagentor, ich sags euch moi wär sicher schon am nächsten Tag vorm falschen Haus gestanden. Innen ist es jedenfalls gemütlich (kein Teppich !!!) und zu Ricky kann ich nur sagen “very charming“, der junge Mann. Sehr hilfsbereit, dem Anschein nach auch recht ordentlich und zu allem Überdruss ein waschechter Molekular Biologe (tjaja, die finden sich immer), zur Zeit aber mehr dem Finanzwesen zugetan.
Anyway, nachdem ich mein erstes Klumpert erfolgreich in meinen geschätzten 12qm verteilt hatte, gings ab nach Addenbrooks um den guten Herrn K. zu treffen mit dem ich vielleicht zusammenarbeiten werde.
Gut, dachte sich moi, dann weihen wir mal das neue Gefährt ein. Tja, das angekündigte Fahrrad hatte einen Sattel mit geschätzten 1,80m Sitzhöhe (
Anmerkung: moi misst 1,63m in der Länge) und besaß mehr Rost als Lack und funktionsuntüchtige Bremsen, dass ich da den 15min Fußmarsch (
Ah Geh, wär fährt denn mit dem Bus, is ja gleich ums Eck ; denkste !) dem Tretesel vorgezogen habe muss ich glaub ich nicht weiter ausführen.
Angekommen war ich definitiv baff von dem Anblick meines zuküftigen Glaspalastes. Manche Leute würden ne Menge Geld zahlen um so zu wohnen und die machen da Labors rein, die spinnen, die Briten ! *
Entgegen meiner Befürchtungen war das Zusammentreffen mit Herrn K. doch ein recht informelles und so erfuhr ich neben einem Exzerpt von geschätzten 4 Projekten (Marke, sehr geil, wenn funkt ;-)) auch die Info, dass dieses Institut über einen Gratis Cafe-Automaten verfügt. Kaffee 24 Stunden non-stop; nix mit umstellen auf “Tee-time“ !!! Gott, ich bin im Himmel!!!
Tja, dann gabs auch gleich den ersten Einkauf im teuersten Supermarkt von Cambridge wie mir Herr R. anschließend berichtete (hat mir auch angekündigt mich beim nächsten Großeinkauf mitzunehmen. Ein netter Kerl, dieser R.). Den Rest des Abends gabs dann schon ein “fast wie zu Hause“ rumlungern vorm Fernseher. Irgendwann vor 12 uhr Ortszeit hab ich’s dann auch mit dem Schlafsack in mein Bett geschafft.
Tja, ich bin wohl angekommen ?!
PS: Fr. A ab jetzt wireless!!!
*Zitat Obelix